Der Hovawart
Beschreibung
Der Hovawart hat einen mittelgroßen, kraftvoll gestreckten Körper bewegt mit ausgreifendem Gangwerk. Der Kopf ist kräftig mit breiter, gewölbter Stirn, braunen Augen und dreieckigen Hängeohren. Das auffällige Haarkleid ist lang und leicht gewellt, in drei unterschiedlichen Farben: Schwarzmarken (engl. Black and Tan), Blond und Schwarz. Die Geschlechtsunterschiede sind deutlich erkennbar. Der Rüde hat eine Widerristhöhe von 63 bis 70 cm gegenüber der Hündin mit 58 bis 65 cm, deren Kopf auch schlanker ist.
Bei richtiger Pflege ist der Hovawart ein robuster, gesunder Hund. Eine strenge Zuchtauslese hat dazu beigetragen, dass der Anteil der Hunde mit Hüftdysplasie (HD) auf einen geringen Prozentsatz zurückgedrängt werden konnte.
Wesen
Vom Wesen her ist der Hovawart eine starke Persönlichkeit. Konsequenz in der Erziehung und viel Zeit sind deshalb ein Muss. Er ist sehr wachsam und anhänglich, aber sensibel und geselligkeitsbedürftig. Die Energie, Intelligenz und hohe Lernbereitschaft dieser Hunde sollte gefördert und gezielt gelenkt werden. Der Hovawart als Gebrauchshunderasse möchte beschäftigt werden, am besten täglich, sonst kann es leicht passieren, dass er sich seine Aufgaben selbst sucht. Der Hovawart gilt als Spätentwickler. Seine Wesensentwicklung ist erst im Alter von drei Jahren weitgehend abgeschlossen. [2]
Geeignet ist er für fast alle sportlichen Unternehmungen, egal ob zum Beispiel als Jogging- oder Reitbegleiter, als Schutz-, Fährten- oder Rettungshund.
Verwendung
Der Hovawart gehört zu den anerkannten Dienst- und Gebrauchshunderassen. Es wird auf die Züchtung von sportlichen Gebrauchshunden mit entsprechender Nervenstärke (= hohe Reizschwelle) und Gesundheit Wert gelegt. Der Hovawart soll dem ursprünglichem, kräftigen und selbständigen Wächter von Haus und Hof so nahe wie möglich kommen, dabei aber ein freundlicher und verspielter Familienhund sein.
Herkunft und Geschichtliches
Derbe Bauernhunde als „hovawart“/ „hovewart“ (Mittelhochdeutsch: hova = der Hof und wart = der Wächter , also der Hofwächter) oder auch unter den Benennungen Hovawarth, Hofwart oder Hofward, wurden schon in Schriften des Mittelalters wie der Lex Baiuvariorum, dem Sachsenspiegel oder dem Schwabenspiegel erwähnt, jedoch ohne Beschreibung des Aussehens. Als Hovawart wurden bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts auch Hofhunde allgemein bezeichnet.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts wird als Hovawarth ein Haus- oder Hofhund beschrieben, der im Aussehen dem heutigen Rassestandard des Hovawarts entspricht. Das Einsatzgebiet dieser Hunde war hauptsächlich das Bewachen des Hofes, aber auch als Zughund fand er Verwendung.
Als Anfang des 20. Jahrhunderts Kurt Friedrich König und sein Vater Bertram König nach „überlegsamen Hunden“, d. h. Hunden mit der Fähigkeit zu situationsgerechtem Handeln suchten, stießen sie immer wieder auf diese starkknochigen, lang- oder zotthaarigen Hunde mit Hängeohren.
Die nach dem Ersten Weltkrieg aufkommende Übung, Schutzhunde durch Dressur und Schutzdienst auszubilden, widersprach den Erkenntnissen, die König mit seinen Hunden gemacht hatte, und so kam er im Jahr 1922 auf die Idee, aus diesen Restbeständen eines örtlich vorhandenen, vermeintlich aus dem Mittelalter stammenden typischen Bauernhunds, den Hovawart, zunächst als Zuchtversuch und später in Reinzucht als Rasse zu züchten.
Er kreuzte Neufundländer, Leonberger, Deutsche Schäferhunde und den Kuvasz mit ein, um einen Hund zu erhalten, der vom Äußeren langhaarig und hängeohrig seinen Hunden glich und vom Wesen her ein natürlicher Schutzhund ist; dass er auch einen afrikanischen Wildhund mit einkreuzte, gehört möglicherweise in den Bereich der Legenden. Der Hovawart wurde 1937 als eigenständige Rasse und im Jahre 1964 als Gebrauchshund anerkannt. (Quelle Wikipedia)